Monday, September 26, 2011

Kartoffel-Steckrübenpüree mit Chorizo / Potato-Turnip-Mash with Chorizo




Unsere Zeit hier in Deutschland ist fast vorüber, und wir müssen all die übrigen Vorräte aufbrauchen (und das ist viel, verdammt viel!). Und so kam dieses Gericht zustande. Ich hatte alle Zutaten ausser der Steckrübe zu Hause, aber Mr D liebt Steckrüben, und ich inzwischen auch. Die passen auch ganz wunderbar zu Kartoffeln. Grund genug, 500 g davon zu kaufen, und guckt mal, das wurde daraus. Lecker!


The time here in Germany is almost over, and we needed to use up all the remaining food (which is much, much too much…). That’s how this dish was born. I had all the ingredients at home, except the turnips. But Mr D loves turnips (and so do I), and they are great with potatoes. That was reason enough to buy a pound of them. Now, look at the result of the experiment – it was tasty!




Kartoffel-Steckrübenpüree mit Chorizo


500 g Steckrüben
4 mittelgrosse Kartoffeln
1 EL Ingwer gerieben
250 ml Kokosmilch
1 TL Chilieflocken
Salz
Pfeffer
Gekörnte Brühe
Evt Wasser
1 EL Limettensaft
1 Bund Frühlingszwiebeln
300 g Chorizo

Steckrüben und Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. In einen Topf geben, die Kokosmilch und den Ingwer zugeben und mit etwas Salz und Pfeffer aufkochen. Evt etwas Wasser und gekörnte Brühe zufügen.

Während das Gemüse kocht, die Frühlingszwiebeln putzen und in ca. 5 cm lange Stücke schneiden. Die Chorizo in Scheiben schneiden.

Wenig Öl in einer Pfanne erhitzen und die Chorizoscheiben darin anbraten, bis sie schön braun sind. Dann die Frühlingszwiebeln zugeben und kurz schwenken. Evt. leicht salzen, sollte aber je nach Qualität der Chorizo nicht nötig sein.

Nach 15 bis 20 Minuten müssten die Kartoffel - Steckrüben - Würfelchen weich sein. Chilieflocken zufügen und zerstampfen (nicht zu fein, ein paar Stückchen sind lecker), evt. etwas mehr Brühe zugeben. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken.

Auf Tellern anrichten und die Chorizo-Frühlingszwiebelmischung darauf verteilen.



Potato-Turnip-Mash with Chorizo

500 g turnips
4 potatoes, medium size
1 tbsp ginger, grated
250 ml coconut milk
1 tsp chili flakes
Salt
Pepper
Stock powder
Some water
1 tbsp lime juice
1 bunch spring onions
300 g Chorizo

Peel potatoes and turnips and cut them into small dices. Transfer into a pot, add coconut milk and ginger as well as some salt and pepper and bring to a boil. You may need to add some water and stock powder.

While the vegetables are cooking, clean scallions and cut them into 5 cm long pieces. Slice chorizo.

Heat some oil in a pan, and fry chorizo until the slices are nicely brown. Add scallions and stir briefly. You may need to add a little bit of salt, depending on the quality of the chorizo.

The turnip-potato slices should be ready after 15 to 20 minutes. Add chilli flakes, and pound the vegetables into a puree, some pieces should remain. You may need to add some more stock.

Season to your taste using some salt and pepper, and add some lemon juice.

Arrange to puree on plates, and sprinkle with chorizo slices and spring onions.





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Sunday, September 11, 2011

Grünborscht nach Mama Regine: Bessarabischer Eintopf mit Lammrippchen / Green Borscht Mama Regine’s Way: Bessarabian Stew with Lamb Ribs



Meine Mutter war eine tolle Köchin. Sie kochte gerne und mit viel Liebe, und immer reichlich – das habe ich von ihr geerbt. Es gibt nie zu wenig zu Essen bei mir, leider (der Bauchumfang)...

Aber sie konnte nie erklären, wie sie ihre Gerichte gemacht hat. Und nur durch Zuschauen und Nachfragen habe ich damals nicht so richtig begriffen, wie das mit ihren Rezepten so ging. Jetzt kann ich sie nicht mehr fragen, sie kocht schon lange nicht mehr selbst und freut sich, dass sie nun von anderen verwoehnt wird.




Viele Jahre war ich beruflich sehr angespannt und hatte weder Muße noch Veranlassung, mich viel ums Kochen zu kümmern. Ich habe allerdings immer schon gern und gut gegessen, aber der Kochvirus hat mich erst erwischt, als Mr D aus B in meinem Leben mehr Platz erobert hat und wir immer lieber gemütliche Abende bei leckerem Essen am Küchentisch verbracht haben. Und so langsam kam auch mein Interesse hoch, die Lieblingsrezepte meiner Kindheit wieder auszugraben und auch nachzukochen.

Viele der Gerichte, die es bei uns gab, stammten aus Bessarabien, denn da sind meine Eltern aufgewachsen. Ich kenne nur ein einziges bessarabisches Kochbuch, „Dampfnudeln und Pfeffersoß“ von Helene Krüger-Häcker, aber Mutter kochte so, wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte – also muss ich selbst probieren, den Geschmack meiner Kindheit zu finden, der steht nicht genau in dem Buch.

Die Generation meiner Mutter ist fast nicht mehr da. Aber vielleicht weiß der eine oder andere Leser noch etwas hier hinzuzufügen. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen.

Dieser Grünborscht, den ich heute hier vorstelle, war immer mein absolutes Lieblingsgericht. Mutter musste ihn jedes Mal kochen, wenn ich mal zu Besuch kam – das heißt, sie WOLLTE ihn auch kochen. Und sie freute sich so sehr, wenn ich mich gierig auf meinen Grünborscht gestürzt habe.

So ganz genau ist dieses Rezept nicht das von Mutter (sie konnte es einfach nicht genau erklären, hatten wir ja schon), aber es kommt ziemlich gut hin – und Mr D und mir schmeckt es hervorragend, und Euch hoffentlich auch.




My mother was a great cook. She loved cooking and she cooked with love. And she always cooked plenty of food. That’s what I learned from her. When I cook, we are never short of food, unfortunately (for our waistlines).

But she was never able to explain how she made her dishes. And I wasn’t able to understand by just watching and asking. Now, I can’t ask anymore. For a long time she hasn’t cooked, and is happy now that others pamper her.



For many years I was very busy in my job and didn’t have the time or leisure, or a reason to care much about cooking. But I always loved to eat good food. Yet, the cooking virus got me finally when I met Mr. D from B and he took over more space in my life. We started to like our cozy dinner evenings, sitting at our kitchen table. And after a while, I became very interested to rediscover and try to cook the favorite dishes of my childhood.

Many of our family dishes originate from Bessarabia, where my parents grew up. I only know one book about Bessarabian cooking: „Dampfnudeln und Pfeffersoß“, from Helene Krüger-Häcker, but my mother never used such recipes. She cooked like her mother taught her. Therefore, it’s up to me to re-discover the taste of my childhood, since the right taste can’t be found in the book above (even if it helps) or, to my knowledge, any others.

My Mom’s generation is passing into history, but perhaps some of my readers can add their knowledge to this post. For this, I would be very thankful and glad.

Today I will here introduce a Green Borscht (a kind of Sorrel Soup), which was my favorite when I was young. By popular demand (mine), Mom cooked this dish whenever I visited my family – and she really WANTED to cook it! She always was so happy to see me devouring this delicious soup.

This recipe isn’t exactly the one my Mom made (again, she wasn’t able to explain it exactly), but it pretty much tastes like my childhood dish, and Mr. D and I like it quite a bit – and hopefully you will, too!



Grünborscht nach Mama Regine: Bessarabischer Eintopf mit Lammrippchen


Für 4 – 6 Portionen

1. 1 kg Lammrippchen, grob zerteilt
2. 2 L Wasser
3. Salz
4. 1 Zwiebel, grob gehackt
5. 1 TL schwarze Pfefferkörner
6. einige Pimentkörner
7. einige Wacholderbeeren
8. 4 Lorbeerblätter
9. 1 Knoblauchzehe, gehackt
10. 1 Karotte, gewürfelt oder geraspelt
11. Mehr Salz, schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
12. 120 g Reis
13. 6 Kartoffeln, geschält und grob gewürfelt
14. 1 Bund Dill, gehackt, etwas davon zum Bestreuen der Suppe übrig lassen
15. 1 Bund Sauerampfer, gehackt
16. 1 Bund Frühlingszwiebel, gehackt
17. 1 Bund Blätter von roten Beten, gehackt
18. 1 Bund Petersilie, gehackt
19. 1 EL Butter
20. 2 TL Paprika rosenscharf
21. 1 TL Chiliepulver
22. etwas Zucker
23. etwas Essig
24. 1 Eigelb
25. 200 ml Schmand
26. Etwas Öl zum Anbraten

Die Rippchen in Wasser aufsetzten, Zwiebel und Gewürze (Zutaten 5 bis 10) zugeben und langsam ca. 90 Minuten kochen lassen.

Fleisch entfernen und gut abtropfen lassen. Lorbeerblätter entfernen. Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren.

Reis und Kartoffeln zugeben und 20 Minuten in der Brühe garen. Nun Zutaten 14 bis 18 in der Butter andünsten. Zur Suppe geben, noch etwas köcheln lassen.

Mit Salz, schwarzem Pfeffer, Paprika rosenscharf und Chiliepulver abschmecken. Den Geschmack mit etwas Essig und Zucker abrunden.

Das Eigelb mit dem Schmand verrühren. Die Suppe vom Feuer nehmen und die Ei-Schmand-Mischung unterrühren. Mit der gehackten Petersilie und dem restlichen Dill bestreuen.

Fleisch abtrocknen, in wenig Fett knusprig braun braten, etwas salzen und pfeffern und zur Suppe servieren.


Die Suppe kann auch gut mit Rind- oder Schweinefleisch gekocht werden



Green Borscht Mama Regine’s Way - Bessarabian Stew with Lamb Ribs


Serves 4 - 6

1. 1 kg lamb ribs, roughly cut into pieces
2. 2 liters water
3. Salt
4. 1 onion,. chopped
5. 1 tsp black peppercorns
6. Some allspice berries
7. Some juniper berries
8. 4 bay leaves
9. 1 clove garlic, minced
10. 1 carrot, diced or grated
11. More salt, black pepper, freshly ground
12. 120 g rice
13. 6 potatoes, peeled and coarsly diced
14. 1 bunch dill, chopped, save some to garnish the soup
15. 1 bunch sorrel, chopped
16. 1 bunch of scallions, chopped
17. 1 bunch of beet-root leaves, chopped
18. 1 bunch of parsley, chopped
19. 1 tbsp butter
20. 2 tsp hot paprika powder
21. 1 tsp ground chilie
22. Some sugar
23. Some vinegar
24. 1 Egg yolk
25. 200 ml sour cream
26. Some oil for frying

Put ribs in a pot and add water, bring to a boil. Add onion and spices (ingredients no. 5 to 10), and cook on low heat for about 90 minutes.

Remove ribs and let them drain. Remove bay leaves. Blend soup using a blender.

Add rice and potatoes and simmer for 20 more minutes. Now, heat butter in a big pot and fry ingredients no 14 to 18 for about 2 minutes. Add to the soup and allow it to simmer for some minutes.

Add salt, black pepper, hot paprika powder and ground chili and season to taste. Add enough vinegar and sugar to make the taste “round”.

Whisk egg yolk and sour cream. Take the soup from the heat, add the egg yolk mix and stir well. Garnish with chopped parsley and dill.

Pat meat dry and fry in some oil until crispy brown. Season with salt and pepper and serve with the soup.


The soup can also be cooked using beef or pork instead of lamb.




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Monday, September 5, 2011

แหนมซี่โครงหมู - Naem See Krong Moo - Fermentierte oder gepoekelte Schweinerippchen - Fermented or cured pork ribs (with soft bones)




Ich glaube, meine Oma Maria ist schuld, dass ich unheilbar rippchensuechtig bin. Als Kind war es himmlisch fuer mich, wenn ich bei ihr essen durfte, und sie hat „meine“ Rippchen auch immer gemacht, wenn ich mal getroestet werden musste - ob aus Krankheitsgruenden oder wegen „Aerger“ mit den Eltern oder Geschwistern. 

Nun lebe ich ja vorwiegend in Thailand, und so langsam habe ich alle Verstecke fuer Rippchen in diesem Land entdeckt, in Suppen, in Curries oder eben auf diese Art gepoekelt.

Das Rezept habe ich vor Monaten in Leelas wunderschoenem Blog She Simmers entdeckt, und auf Youtube hat Joy von „TryThaiFood“ sie auch vorgestellt. Joy sagt in ihrem Video: „Hoffentlich bringt dieses Rezept keinen um“. Ich habe mich jetzt endlich getraut, sie nachzubasteln, bin immer noch gesund und munter - und bin begeistert.





I believe that it’s my Grandma Maria’s fault that I am a rib addict. When I was a child, it was heaven for me when I was allowed to eat at her table, and she often made ribs for me when I needed some comfort – whether because of an illness or some trouble with parents or siblings.

Now I am living in Thailand, and slowly have found the hidden rib dishes in this country, whether in soups, curries, or cured as presented here.

I found this recipe some months ago in Leela’s beautiful blog She Simmers, and also from Joy, known as “TryThaiFood” on YouTube, who introduced the same ribs there. Joy said: “I hope this recipe will not kill anybody”.

Finally, I was brave enough to try the recipe myself – it didn’t kill me and it turned out great.





Fermentierte oder gepoekelte Schweinerippchen - Naem Sie Krong Muh


1 kg Schweinerippchen (moeglichst mit Knorpeln) (baby pork ribs)
½ Tasse gekochter Jasminreis
1 EL Salz
3 EL Knoblauch, gehackt




Zuerst Salz und Knoblauch im Moerser zu einer feinen Paste verarbeiten. Dann den Reis zugeben und weiter moersern, bis alles gut gemischt ist. Dazu kann auch der Stabmixer benutzt werden.

Die Rippchen waschen und sehr sorgfaeltig abtrocknen. Gruendlich mit der Paste einreiben, die Rippchen kneten und in ein sehr sauberes Gefaess aus Glas oder in einen Gefrierbeutel oder in eine Tupperdose legen.

Bei Raumtemperatur zunaechst 3 Tage stehen lassen. Dann die Saeure ueberpruefen. Dazu ein kleines Stueck Rippchen entnehmen und zur Probe frittieren.

Evt noch bis zu insgesamt 5 Tagen weiterfermentieren (Meine Rippchen waren am Tag 4 fertig, in einem sogenannten Berliner Sommer mit Temperaturen um 23 Grad C). Wenn die Rippchen gut sind, werden sie abgewaschen und trockengetupft und in sehr heissem Oel 8 bis 10 Minuten bei eher kleiner Hitze frittiert. Ich habe sie im Ofen gebraten, ca. 80 Minuten bei 200 C und oft gewendet. Das geht auch gut und spart doch etwas Fett.

Zum Servieren kann garniert werden mit: in Scheiben geschnittener Knoblauch und Thai-Schalotten, in Julienne geschnittener Ingwer, Chilieschoten fein gehackt und Limette in kleine Stueckchen geschnitten. Man isst die Rippchen meist mit Klebreis, und sie sind lecker zu Bier oder thailaendischem Whisky.





Fermented or cured pork ribs (with soft bones) - Naem See Krong Moo


1 kg pork ribs (if possible with soft bones)
½ cup cooked jasmine rice
1 tbsp salt
3 tbsp garlic, minced



In a mortar, make a fine paste by pounding salt and garlic together. Add cooked rice and mix well.

Wash ribs well and dry carefully. Paste with the salt-garlic-rice mix and knead for some minutes until all ribs are well covered. Transfer to a clean glass jar or a plastic container or a freezing bag.

Let the meat sit at room temperature for 3 days. Now, check the sourness. To do this, take a rib and test-fry it in hot oil. If it’s not sour enough, you can wait up to 5 days totally. My ribs were fine at the end of day four, having sat around at 23 Celsius in a so called Berlin summer.

When you are happy with the sourness, rinse the ribs, pat dry and fry them in very hot oil at medium low heat. They should be done after about 8 to 10 minutes. I baked my ribs in the oven for about 80 minutes at 200 Celsius. This worked well and is less fatty.

To serve, garnish with sliced garlic and Thai shallots, julienned ginger, sliced chilies and some slices of lime. The ribs are often eaten with sticky rice, or served as a snack with beer or Thai whisky.








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