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Thursday, May 10, 2012

Bessarabische Hühnerkeulen und Marias Milchsalat / Chicken Legs Bessarabian Style and Maria's Milk Salad





Von meinen Kurzzeitnachbarn, die im Norden bei Pai leben, habe ich einen Sack Kartoffeln geschenkt bekommen, und die müssen jetzt dringend aufgebraucht werden. Den schwäbischen Kartoffelsalat gab’s schon ganz oft und zu allen möglichen Gelegenheiten, er ist auch immer wieder total lecker (zuletzt mit Gurke, sehr frisch!), aber es darf ja auch ruhig mal etwas anderes sein.

Da fiel mir ein, dass meine liebe Freundin Naxe aus Chefkoch.de  mir mal eine Anleitung für gedämpfte Hühnerkeulen bessarabische Art geschickt hat, und die wollte ich nun endlich mal ausprobieren.

Was soll ich sagen: Wenig Aufwand, viel Geschmack! Schnell und einfach, mit wenigen Zutaten gemacht. Ganz lecker wäre dazu Marias Milchsalat gewesen. Leider hat der Regen mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und verhindert, dass ich zum Einkaufen fahren konnte. Also musste es auch ohne Salat gehen. Und es ging!

I got a big sack of potatoes from the people next door, who came down from their hometown of Pai (in the north of Thailand) in their camper van. This happened a while ago (the people have since left), so the potatoes were more than ready to be cooked. I often use them in my Swabian potato salad, along with some fresh cucumber (finely sliced), for a refreshing hot weather dish. But for a change, I decided to try something different.

I remembered a friend from Chefkoch.de, Naxe, who sent me a recipe for Bessarabian style stewed chicken legs. Why not give it a try?! The result was almost effortless and delicious. Lots of flavor! And you only need a few ingredients.

A salad like Maria’s Milk Salad would also have been nice, but I couldn't get to the market on my motorbike due to a heavy rain storm. No matter. What we had we enjoyed thoroughly.


Bessarabische Hühnerkeulen 


 2 Portionen

2 Hühnerkeulen
4 Zwiebeln, mittelgross
6 Kartoffeln
1 TL Piment
4 Lorbeerblätter
Öl
Hühnerbrühe
Salz, Pfeffer, Paprikapulver
Etwas Chilies grob geschrotet


Keulen am Gelenk teilen, mit Salz und Pfeffer würzen.
Zwiebeln hacken, Kartoffeln schälen und grob würfeln.

In einer grossen Pfanne wenig Öl erhitzen und die Hühnerkeulen bei mittlerer Temperatur auf beiden Seiten goldgelb braten.

Zwiebel dazugeben und glasig werden lassen. Piment, Peffer, Paprika, Chilie und Brühe angiessen, bis alles fast bedeckt ist. Lorbeer zugeben, Deckel auflegen und 15 Minuten bei kleiner Hitze simmern lassen.

Nun Kartoffeln zugeben und weitere 40 Minuten garen. Darauf achten, ob genug Flüssigkeit vorhanden ist, evt. muss Brühe nachgegossen werden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Marias Milchsalat servieren.




 Marias Milchsalat


 
Für 2 Personen:

1 kleiner grüner Salat (Kopfsalat)
250 ml Dickmilch
2 EL Apfelessig
Salz
Weisser Pfeffer aus der Mühle
2 EL Schnittlauch, gehackt (Fruehlingszwiebeln gehen auch)

Salat putzen und waschen, in mundgerechte Stücke zupfen. Alle Zutaten für das Dressing mischen und den Salat darin baden und servieren.



Chicken Legs Bessarabian Style 




Serves 2

2 chicken legs
4 onions, medium size
6 potatoes
1 tsp allspice
4 bay leaves
Oil
Chicken stock
Salt, black pepper, paprika
Some chilli, coarsely ground

Divide chicken legs into 2 parts, season with salt and pepper.
Chop onions. Peel potatoes and cut them in cubes.

Heat oil in a big pan, fry chicken legs on both sides until they are golden. Use medium heat.

Add onions and fry until they are translucent. Add allspice, pepper, paprika and as much chicken stock that the chicken legs are almost covered. Add bay leaves, cover the pan and simmer on low heat for about 15 minutes.

Add potatoes and cook for about 40 minutes more. Check a few times if there’s enough liquid, you may have to add some.

Season with salt and pepper and serve. This goes very well with “Marias Milk Salad”.

 
Maria’s Milk Salad




Serves 2

1 small lettuce
250 ml soured milk
2 tbsp apple vinegar
Salt
White pepper, freshly ground
2 tbsp chives, chopped


Clean and wash the salad properly, tear into bite-sized pieces. Mix all ingredients for the dressing, add the salad, mix well, and serve.




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Sunday, September 11, 2011

Grünborscht nach Mama Regine: Bessarabischer Eintopf mit Lammrippchen / Green Borscht Mama Regine’s Way: Bessarabian Stew with Lamb Ribs



Meine Mutter war eine tolle Köchin. Sie kochte gerne und mit viel Liebe, und immer reichlich – das habe ich von ihr geerbt. Es gibt nie zu wenig zu Essen bei mir, leider (der Bauchumfang)...

Aber sie konnte nie erklären, wie sie ihre Gerichte gemacht hat. Und nur durch Zuschauen und Nachfragen habe ich damals nicht so richtig begriffen, wie das mit ihren Rezepten so ging. Jetzt kann ich sie nicht mehr fragen, sie kocht schon lange nicht mehr selbst und freut sich, dass sie nun von anderen verwoehnt wird.




Viele Jahre war ich beruflich sehr angespannt und hatte weder Muße noch Veranlassung, mich viel ums Kochen zu kümmern. Ich habe allerdings immer schon gern und gut gegessen, aber der Kochvirus hat mich erst erwischt, als Mr D aus B in meinem Leben mehr Platz erobert hat und wir immer lieber gemütliche Abende bei leckerem Essen am Küchentisch verbracht haben. Und so langsam kam auch mein Interesse hoch, die Lieblingsrezepte meiner Kindheit wieder auszugraben und auch nachzukochen.

Viele der Gerichte, die es bei uns gab, stammten aus Bessarabien, denn da sind meine Eltern aufgewachsen. Ich kenne nur ein einziges bessarabisches Kochbuch, „Dampfnudeln und Pfeffersoß“ von Helene Krüger-Häcker, aber Mutter kochte so, wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte – also muss ich selbst probieren, den Geschmack meiner Kindheit zu finden, der steht nicht genau in dem Buch.

Die Generation meiner Mutter ist fast nicht mehr da. Aber vielleicht weiß der eine oder andere Leser noch etwas hier hinzuzufügen. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen.

Dieser Grünborscht, den ich heute hier vorstelle, war immer mein absolutes Lieblingsgericht. Mutter musste ihn jedes Mal kochen, wenn ich mal zu Besuch kam – das heißt, sie WOLLTE ihn auch kochen. Und sie freute sich so sehr, wenn ich mich gierig auf meinen Grünborscht gestürzt habe.

So ganz genau ist dieses Rezept nicht das von Mutter (sie konnte es einfach nicht genau erklären, hatten wir ja schon), aber es kommt ziemlich gut hin – und Mr D und mir schmeckt es hervorragend, und Euch hoffentlich auch.




My mother was a great cook. She loved cooking and she cooked with love. And she always cooked plenty of food. That’s what I learned from her. When I cook, we are never short of food, unfortunately (for our waistlines).

But she was never able to explain how she made her dishes. And I wasn’t able to understand by just watching and asking. Now, I can’t ask anymore. For a long time she hasn’t cooked, and is happy now that others pamper her.



For many years I was very busy in my job and didn’t have the time or leisure, or a reason to care much about cooking. But I always loved to eat good food. Yet, the cooking virus got me finally when I met Mr. D from B and he took over more space in my life. We started to like our cozy dinner evenings, sitting at our kitchen table. And after a while, I became very interested to rediscover and try to cook the favorite dishes of my childhood.

Many of our family dishes originate from Bessarabia, where my parents grew up. I only know one book about Bessarabian cooking: „Dampfnudeln und Pfeffersoß“, from Helene Krüger-Häcker, but my mother never used such recipes. She cooked like her mother taught her. Therefore, it’s up to me to re-discover the taste of my childhood, since the right taste can’t be found in the book above (even if it helps) or, to my knowledge, any others.

My Mom’s generation is passing into history, but perhaps some of my readers can add their knowledge to this post. For this, I would be very thankful and glad.

Today I will here introduce a Green Borscht (a kind of Sorrel Soup), which was my favorite when I was young. By popular demand (mine), Mom cooked this dish whenever I visited my family – and she really WANTED to cook it! She always was so happy to see me devouring this delicious soup.

This recipe isn’t exactly the one my Mom made (again, she wasn’t able to explain it exactly), but it pretty much tastes like my childhood dish, and Mr. D and I like it quite a bit – and hopefully you will, too!



Grünborscht nach Mama Regine: Bessarabischer Eintopf mit Lammrippchen


Für 4 – 6 Portionen

1. 1 kg Lammrippchen, grob zerteilt
2. 2 L Wasser
3. Salz
4. 1 Zwiebel, grob gehackt
5. 1 TL schwarze Pfefferkörner
6. einige Pimentkörner
7. einige Wacholderbeeren
8. 4 Lorbeerblätter
9. 1 Knoblauchzehe, gehackt
10. 1 Karotte, gewürfelt oder geraspelt
11. Mehr Salz, schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
12. 120 g Reis
13. 6 Kartoffeln, geschält und grob gewürfelt
14. 1 Bund Dill, gehackt, etwas davon zum Bestreuen der Suppe übrig lassen
15. 1 Bund Sauerampfer, gehackt
16. 1 Bund Frühlingszwiebel, gehackt
17. 1 Bund Blätter von roten Beten, gehackt
18. 1 Bund Petersilie, gehackt
19. 1 EL Butter
20. 2 TL Paprika rosenscharf
21. 1 TL Chiliepulver
22. etwas Zucker
23. etwas Essig
24. 1 Eigelb
25. 200 ml Schmand
26. Etwas Öl zum Anbraten

Die Rippchen in Wasser aufsetzten, Zwiebel und Gewürze (Zutaten 5 bis 10) zugeben und langsam ca. 90 Minuten kochen lassen.

Fleisch entfernen und gut abtropfen lassen. Lorbeerblätter entfernen. Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren.

Reis und Kartoffeln zugeben und 20 Minuten in der Brühe garen. Nun Zutaten 14 bis 18 in der Butter andünsten. Zur Suppe geben, noch etwas köcheln lassen.

Mit Salz, schwarzem Pfeffer, Paprika rosenscharf und Chiliepulver abschmecken. Den Geschmack mit etwas Essig und Zucker abrunden.

Das Eigelb mit dem Schmand verrühren. Die Suppe vom Feuer nehmen und die Ei-Schmand-Mischung unterrühren. Mit der gehackten Petersilie und dem restlichen Dill bestreuen.

Fleisch abtrocknen, in wenig Fett knusprig braun braten, etwas salzen und pfeffern und zur Suppe servieren.


Die Suppe kann auch gut mit Rind- oder Schweinefleisch gekocht werden



Green Borscht Mama Regine’s Way - Bessarabian Stew with Lamb Ribs


Serves 4 - 6

1. 1 kg lamb ribs, roughly cut into pieces
2. 2 liters water
3. Salt
4. 1 onion,. chopped
5. 1 tsp black peppercorns
6. Some allspice berries
7. Some juniper berries
8. 4 bay leaves
9. 1 clove garlic, minced
10. 1 carrot, diced or grated
11. More salt, black pepper, freshly ground
12. 120 g rice
13. 6 potatoes, peeled and coarsly diced
14. 1 bunch dill, chopped, save some to garnish the soup
15. 1 bunch sorrel, chopped
16. 1 bunch of scallions, chopped
17. 1 bunch of beet-root leaves, chopped
18. 1 bunch of parsley, chopped
19. 1 tbsp butter
20. 2 tsp hot paprika powder
21. 1 tsp ground chilie
22. Some sugar
23. Some vinegar
24. 1 Egg yolk
25. 200 ml sour cream
26. Some oil for frying

Put ribs in a pot and add water, bring to a boil. Add onion and spices (ingredients no. 5 to 10), and cook on low heat for about 90 minutes.

Remove ribs and let them drain. Remove bay leaves. Blend soup using a blender.

Add rice and potatoes and simmer for 20 more minutes. Now, heat butter in a big pot and fry ingredients no 14 to 18 for about 2 minutes. Add to the soup and allow it to simmer for some minutes.

Add salt, black pepper, hot paprika powder and ground chili and season to taste. Add enough vinegar and sugar to make the taste “round”.

Whisk egg yolk and sour cream. Take the soup from the heat, add the egg yolk mix and stir well. Garnish with chopped parsley and dill.

Pat meat dry and fry in some oil until crispy brown. Season with salt and pepper and serve with the soup.


The soup can also be cooked using beef or pork instead of lamb.




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